Die Fenster im oberen Chorraum von Prof. Hans Gottfried von Stockhausen:
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Das Fenster links neben der Orgel (2000) "Sehnsucht nach Gerechtigkeit"

Das Fenster links neben der Orgel (2000)
"Sehnsucht nach Gerechtigkeit"


Oben:
Mose empfängt die Gesetzestafeln
Er sucht die Nähe Gottes und empfängt die Richtlinien für ein Leben in Gerechtigkeit
mit der Inschrift: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf einem Felsen stehen...(2. Mose 33,20)
Inschrift in der Randleiste und im Maßwerk aus Sirach 15 mit dem
Kernsatz:
Gott hat im Anfang den Menschen geschaffen und ihm die Entscheidung überlassen. Wenn du willst, so kannst du die Gebote halten und in rechter Treue tun, was ihm gefällt.

Mitte:
Der "Tanz ums Goldene Kalb" als irregeleite Sehnsucht
mit der Inschrift: Wohlstand für alle.

Unten:
Die Bewegung des "Armen Konrad" (1514)
als Ausdruck der Sehnsucht nach Gerechtigkeit in unserer lokalen Geschichte mit folgenden Inschriften:

* Aus der Präambel des "Tübinger Vertrags":
Wir, Ulrich von Gottes Gnaden, Herzog zu Wirttemberg, Grave zu Mömpelgart, bekennen und thon kund offen...mit die...

Aus den Forderungen der Bauern:
* Die Bauern erkennen in diesem Programm die Diensten und Pflichten, die das göttliche Recht ihnen auferlegte, an.
...Ein Schiedsgericht, bei dem Gerechtigkeit...

* ...Holz aus den Wäldern nicht verkauft wird...soll der Gemeinde gehören...

* Geistliche Gelehrte sollen mitwirken, müssten über die Rechtmäßigkeit dieser bäuerlichen Forderungen entscheiden.

* Die Gemeinden sollen ihre Pfarrer frei wählen können. Die Pfarrer sollen den wahren Glauben predigen...
Sollte einer dieser Artikel nicht dem Wort Gottes entsprechen, so sollte dieser ungültig sein.

* Der Todfall soll abgeschafft werden. Der Kleine Zehnte soll abgeschafft werden, der große Zehnte zur Besoldung der Pfarrer dienen.

* Die übermäßigen Dienste, die eingezogenen Allmendwiesen sollen wieder zurückgegeben werden.

* Bauern erkennen die Obrigkeit an, wünschen aber frei zu sein...
Die Jagd und der Fischfang sollen auch für Bauern frei sein.

* Seit 2 Jahren werden wir gezwungen.

* Konrad heiss ich, bin ich, bleib ich.



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Das Fenster rechts neben der Orgel (1999) "Geborgenheit in Gott"


Das Fenster rechts neben der Orgel (1999)
"Geborgenheit in Gott"


Oben:
Der "Gute Hirte", der den Seinen vorangeht und ihnen
Orientierung und Geborgenheit gibt.
Inschrift um das ganze Fenster:
Worte des 23. Psalms vom "Guten Hirten"

Mitte:
Die Begegnung von Jesus und dem Zöllner Zachäus, der von der Höhe seines Baumes herabsteigen muß, um eine befreiende Gotteserfahrung zu machen.

Unten:
Genannt ist "Leodegar", der Schutzpatron der Stiftskirche, der als Bischof von Autun ca. 678 n.Chr. für seinen Glauben sein Leben lassen mußte und vorher geblendet und seiner Zunge beraubt wurde.
Inschriften: Als Überschrift:
"Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, Alles ist Gnade. Fürchte dich nicht!"
Die beiden Worte "Sehen" und "Sagen"

Unterlegt sind zwei Liedstrophen von P. Gerhardt (EG 351):
Mein Jesus ist mein Ehre, mein Glanz und schönes Licht.
Wenn der nicht in mir wäre, so dürft und könnt ich nicht
vor Gottes Augen stehen und vor dem Sternensitz,
ich müsste stracks vergehen wie Wachs in Feuershitz.

Und wenn an meinem Orte sich Furcht und Schrecken findt,
so seufzt und spricht er Worte, die unaussprechlich sind
mir zwar und meinem Munde, Gott aber wohl bewusst,
der an des Herzens Grunde ersiehet seine Lust.

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Das Fenster an der Südseite (2001) "Geheimnis des Glaubens"

Das Fenster an der Südseite (2001)
"Geheimnis des Glaubens"


Das Fenster ist in einem blauen Grundton gehalten. Aus einem Samenkorn erwächst als Symbol für das Wunder der Schöpfung ein Strauch.
Der wandelt sich in ein Dornengestrüpp – Zeichen für die von Gott entfremdete Welt.
Da hinein, in die Widrigkeiten des Lebens hinein wird der Erlöser geboren.
Im Zentrum des Fensters hält Maria ihr Kind in den Armen.
Das Kind breitet seine Arme weit aus und schaut den Betrachter mit großen Augen an.
Von diesem Kind geht eine Kraft aus, die die Welt verwandelt.
Die Dornen beginnen Rosen zu tragen, und ein wunderbares Licht leuchtet in die Dunkelheit der Welt.
In der Wirkkraft von Gottes Geist, im Fenster als Taube angedeutet, strahlt das göttliche Licht bis in unsere Gegenwart hinein.

Umrahmt wird das Fenster von dem prophetischen Text aus Jesaja 11:
"Und es wird eine Rute hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.
Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn."

Siehe auch das Interview mit Prof. Stockhausen

Gefertigt wurden die drei Farbfenster in Zusammenarbeit mit der Franz Mayer`schen Hofkunstanstalt in München

Sie wurden ausschließlich durch Spenden finanziert, die von vielen Gemeindegliedern
sowie von Freunden der Evangelischen Kirchengemeinde und der Stiftskirche Beutelsbach aufgebracht wurden.

Ihnen allen gilt unserer besonderer Dank.