Die Fenster im Chorraum unten von Ada Isensee (2009)
Die Fenster im Chorraum unten von Ada Isensee wollen bewusst keine neuen bildhaften Motive bringen, sondern mit ihren stillen, in sich ruhenden Scheiben eine Ergänzung zum Bilderreichtum der oberen Fenster sein und zu Gebet und Sammlung einladen.

Vom Thema her leuchten in ihnen zentrale Glaubensinhalte auf:
Lebenshingabe, Auferstehung und Wiederkunft Christi.
Zugleich werden damit menschliche Grundfragen von Leiden und Tod, Lebenshoffnung und der Erwartung auf Vollendung angesprochen.

"Die göttliche Gegenwart ist größer, tiefer und verborgener, als unsere Worte, als unsere Bilder es zu beschreiben vermögen. Geistige Wirklichkeit ist allumfassend und nur in seiner unendlichen Verhüllung erahnbar.
In diesem Sinn möchten die drei Glasfenster über das Bild den großen Zusammenhang andeuten, in dem wir stehen, in dem Leben, Tod und Auferstehung und die Wiederkehr in Herrlichkeit Inhalte unseres Glaubens sind.


Folgende Worte deuten bei jeder Eucharistiefeier dieses Geheimnis des Glaubens an:

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Deinen Tod, o Herr, verkünden wir.

Deinen Tod, o Herr, verkünden wir.

Dazu das blaue Fenster:
Blau wird seit dem frühen Mittelalter zur symbolischen Darstellung des Raumes um Gott verwendet. Blau ist die Farbe der Transzendenz.
Dieser Wandel im Tode wird angedeutet im rot gewordenen Grab, in welches die Liebe Gottes geflossen ist, unter dem großen Himmel.
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Deine Auferstehung preisen wir.

Deine Auferstehung preisen wir.

Dazu das
grüne Fenster:
Ein freudiges Fenster aus lichtem Grün, von gelb-braunen Farbtönen durchzogen. Symbolisch deutet das Grün die ewige Wiederkehr der Schöpfung an. In dieses Gelb-Grün hinein fällt ein Samenkorn und lässt wachsen, grünen, blühen.
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Bis du kommst in Herrlichkeit.

Bis du kommst in Herrlichkeit.

Dazu das Licht-Fenster:
Hinter dem Kruzifix aufleuchtend schickt dieses Fenster seine strahlenden Farben in den Kirchenraum hinein, will Hinweis sein auf das große Unsichtbare hinter unserer Schöpfung.
Das Fenster gleicht einem Auge Gottes. Aus dem Innenkreis, der weißen Ursprungsquelle, wachsen Engelsköpfe und Flügel hervor, die uralten Boten Gottes. Sie kommen aus dem Licht und werden zu begreifbaren Gestalten. Doch ich muss näher zu ihnen treten, mich ihnen öffnen. Die fast unwirklichen Farben von Purpur, Gelb, Orange deuten den nicht greifbaren Vorgang der Wandlung an.
Dieses Fenster hinter dem Kruzifix verwandelt mit seiner Leuchtkraft das Sterben über den Tod hinaus in ein neues Leben in Herrlichkeit. Der untere Chorraum wird zur Andeutung einer neuen Wirklichkeit."


(Aus den Worten von Ada Isensee bei der Übergabe der Fenster am Osterfest 2009)
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Auferstehung, gestaltet von Gerhard Dreher (1957)

Ada Isensee hat auch für das Rundfenster auf der Westempore ein neues Umfeld entworfen. Die ovale Mitte des Fensters zeigt eine Auferstehung, gestaltet von Gerhard Dreher (1957). Der Gedanke, dass dem Neubeginn ein Loslassen, ein Tod vorausgeht, wird durch das Kreuz im Hintergrund angedeutet.
Die Farbfenster von Ada Isensee wurden in Zusammenarbeit mit der Glaswerkstatt Saile in Stuttgart gefertigt.